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  • Nele Al-Osman -Text & Korrektur
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Richtig gemessen: Was ist eine Normseite?

Müssen jetzt sogar Texte in Normen gepresst werden? Manchmal ja! Die Normseite ist eine sinnvolle Hilfsgröße, mit der der Umfang eines Textes exakt gemessen werden kann. Sie dient dazu, das Honorar für Lektoren, Texter, Journalisten etc. fair und für den Kunden transparent zu bestimmen. Doch was ist eine Normseite denn nun genau?  

Da gerade im Lektorat und Korrektorat oft nach Seiten abgerechnet wird, um dem Kunden einen Festpreis nennen zu können und ihn vor bösen Überraschungen zu schützen, braucht man eine gute Berechnungsgrundlage. Eine Dokumentenseite gibt über die Textmenge wenig Aufschluss: Je nach Schriftgröße, Schriftart, Zeilenabstand, Seitenrand, Abbildungen etc. passt auf eine Dokumentenseite unterschiedlich viel Text. An dieser Stelle kommt die Normseite ins Spiel. Denn egal wie klein oder groß die Schrift gewählt wird, ob Sie Abbildungen ins Dokument einfügen oder rauslöschen: Die Zeichen im Dokument bleiben gleich – und so auch die Zeit, die ich für eine Bearbeitung aufwenden muss.     

Die Normseite stammt noch aus der Zeit der guten alten Schreibmaschine, wo auf ein Blatt Papier etwa 60 Zeilen à 30 Anschläge passten – 1.800 Zeichen inklusive Leerzeichen also. Und genau diesen Wert lege ich meiner Normseitenberechnung für Student*innen zugrunde (wobei der Verband freier Lektoren und Lektorinnen nur 1.500-1.650 Zeichen empfiehlt). Die Zeichenzahl Ihres Dokuments geteilt durch 1.800 ergibt die Normseitenanzahl, mit der mein Seitenpreis multipliziert wird. So wissen Sie schon im Voraus, was Sie die professionelle Bearbeitung Ihres Textes kosten wird.     

Und damit Sie ein Gefühl dafür bekommen, wie viel auf eine Normseite mit 1.800 Zeichen inklusive Leerzeichen passt, ist dieser Text (ohne Überschrift) genau eine Normseite lang – exakt bis zum letzten Punkt.